Blick durch Vegetation auf mediterrane Bucht

Du stehst am Strand einer mediterranen Bucht, die Nachmittagssonne glitzert auf den Wellen. Ein kleiner erdiger Pfad vor dir führt in einen Olivenhain. Daneben steckt im Sand ein kleines verwittertes Holzschild:

 

„Effektiver lernen? Einfach dem Weg folgen.“

 

Du spazierst auf dem Trampelpfad immer tiefer in den Hain, während das Zirpen von Grillen mehr und mehr das Rauschen der Wellen überdeckt. Der fleckige Schatten des Blätterdachs ist eine angenehme Abwechslung zur prallen Sonne auf deiner Haut. Nach ein paar Augenblicken öffnet sich eine Lichtung vor dir.

 

Ein kleines tempelartiges Gebäude steht in der Mitte, drei Säulen beherrschen den Eingang. Ein junger Mann lehnt an einer von ihnen.

 

Begrüßungsbild: Alex lehnt an drei griechischen Säulen

 

Als er dich entdeckt, winkt er dir fröhlich zu:

 

„Hi! Sieht aus als hättest du meine kleine Bastelecke gefunden.“

 

„Bastelecke?“

 

„Meine Gedankenpalast-Werkstatt. Hier baue ich meine Gedankenpaläste. Lust auf eine kleine Führung?“

 

Warum eigentlich nicht? Du kannst ja jederzeit einfach die Seite schließen.

 

„Ich bin übrigens Alex.“

 

Ihr tretet zwischen den Säulen hindurch in das Gebäude. Die dicken Steinmauern strahlen eine angenehme Kühle aus. Du schaust dich um. Der Boden ist mit breiten Marmorplatten gefliest, die Decke besteht aus dicken, dunklen Holzbalken. Durch den Säuleneingang fällt Sonnenlicht in den Raum.

 

Zu deiner Linken entdeckst du eine breite Werkbank aus schwerem Holz. An der Wand hängen ordentlich sortiert bunt zusammengewürfelte Werkzeuge. „Die habe ich über die Jahre zusammengesammelt. Ich mag diese Kombination aus Ordnung und Chaos. Außerdem liebe ich alte, zuverlässige Werkzeuge.“

 

In der Mitte vor dir hängt ein großer Flachbildschirm an der Wand. Davor steht ein breites Sofa mit weißem Polster aus Stoff. Auf einem einbeinigen Beistelltischchen steht eine Schale mit Cookies (nur das Nötigste!) und eine Karaffe mit klarem Wasser samt Gläsern.

 

Rechts von dir steht ein Flügel vor einem Bücherregalwand an der Wand. Am Fuß des Regals hat sich feiner weißer Sand gesammelt, aber nur an einer Stelle. Seltsam…

 

Weiter geht’s zur Werkstatt:

 

Auf der Werkbank liegt ein Werkstück: ein kleines Modellhäuschen, noch ohne Dach.

 

„Hier baue ich meine Gedankenpaläste. Wenn du möchtest, zeige ich dir wie.“

 

Was ist denn ein Gedankenpalast?

 

Du bist gerade in einem drin. Der Strand, der Pfad, mein kleiner Tempel, das ist ein Gedankenpalast. Ein Ort in deinen Gedanken, mit dem du ein paar sehr schöne Dinge anstellen kannst.“

 

„Was zum Beispiel?“

 

„Ursprünglich wurden sie erfunden, um Reden und Vorträge frei halten zu können. Heute geht es eher darum, damit dauerhaft Wissen zu speichern. Du kannst aber auch Gefühlszustände darin speichern und ein paar andere Sachen damit machen. Abgesehen davon macht es einfach Spaß, interessante Orte zu erschaffen.

 

Du schlenderst zur Werkbank und hebst das kleine Modellhäuschen hoch. Es fühlt sich erstaunlich schwer an. Du spähst hinein und entdeckst kleine geschnitzte Möbel. Je mehr du das innere betrachtest, desto mehr Details entdeckst du… oder entstehen sie erst, wenn du hinsiehst? Das Modell wird immer realer, größer und vollständiger. Es ist dir, als würdest du nicht mehr von oben hineinschauen, sondern stündest mittendrin. Um dich herum wird der Ort realer und realer: Ein schwerer, weicher Teppich erscheint auf dem Boden, mit komplizierten Mustern verziert, du meinst das Ticken der großen Standuhr in der Ecke zu hören und spürst einen warmen Luftzug vom Kamin aus…

 

Du stellst das Häuschen wieder ab. Alex lacht:

 

Das kann ganz schön detailliert werden, nicht wahr?

 

Zur Gedankenpalast-Werkstatt

 

Weiter geht’s zum Fernseher:

 

„Hier findest du meine Videos. Wenn du tiefer in das Thema Lerntechniken und Gedankenpaläste reinschnuppern oder mir beim Bauen zusehen willst, dann mach es dir hier gemütlich!“

 

Zum Videokurs „Merktechniken von den Prinzipien erklärt“

 

Zum Youtube-Kanal

 

Weiter geht’s zum Flügel und der Regalwand:

 

„Was ist das hier?“

 

„Das ist ein kleines Geheimnis. Mal sehen, ob du es selbst herausfindest.“

 

Du trittst näher an die Bücher heran und hockst dich hin, um die Sandspur näher anzusehen, die dir schon vorher aufgefallen war. Der Sand liegt vor einer Ritze zwischen zwei Regalen. Du bist dir nicht ganz sicher, aber irgendwie spürst du einen leichten Windhauch. Die Bücher sehen ungewöhnlich aus: Alles Notizbücher! Auf ihrem Rücken steht immer das gleiche: Ein Name und Reisendes Tagebuch.

 

Du ziehst probehalber an allen Büchern, aber es passiert nichts.

 

Es hat bestimmt etwas mit dem Flügel zu tun…

 

Der schwarze Lack blättert schon etwas ab. Du klappst den Klaviaturdeckel hoch und testest ein paar Tasten. Sie sind schon sichtlich abgenutzt, aber geben einen schönen, satten Klang. Drei der Tasten wirken besonders abgenutzt. Du drückst ein wenig auf ihnen herum, als du plötzlich ein leises Klacken hörst: Das Regal hat sich ein wenig bewegt. Als du daran ziehst, öffnet es sich leichtgängig. Eine schmale Treppe führt nach unten, auf ihren Stufen hat sich ebenfalls feiner weißer Sand gesammelt. An der Wand hängt in einem einfachen Ring eine erloschene Fackel. Ein sanfter Windhauch kommt dir entgegen.

 

„Dieser Gang führt in die Wüste. Dort befindet sich der Oasenpalast, ein besonderer Gedankenpalast.“

 

Zum Oasenpalast